Spielbericht vom 13. Januar 2024

SVC Herren I — USV TU Dresden 0:3
Spieltag:
13. Januar 2024, 20:00
Spielort:
Ballspielhalle
Regionalliga Herren
Saison 2023/24

Das Potential blitzt zu spät auf

Tabellenführer eine Nummer zu groß

Die Nordhäuser Volleyballer haben sich vor der stattlichen Kulisse von rund 150 Zuschauern in der Ballspielhalle gegen den Primus USV TU Dresden teuer verkauft. Trotz des am Ende deutlichen 0:3 wurden die Gastgeber mit zunehmender Spieldauer immer stärker, ohne sich zumindest mit einem Satzgewinn zu belohnen. So bleibt in der Tabelle der Regionalliga Ost alles wie bisher, der SVC verbleibt auf Platz zehn und Dresden weiter an der Tabellenspitze.

Die ungewohnte Startzeit um 20 Uhr schien die Hausherren zunächst etwas zu verwirren, der Start wurde: „völlig verpennt“, sodass bereits bei der ersten Auszeit 1:8 auf der Anzeigetafel stand. Mit jedem weiteren Ballwechsel fand die wiederum umgestellte Aufstellung immer besser in die Partie und der Rückstand konnte Punkt für Punkt verringert werden. Der Funke sprang auch auf die zahlreichen Zuschauer über, unter lautstarkem Beifall konnten sich Paul Weska, Kapitän Thomas Riemekasten, Lucas Scholz, Chris Kampmeyer, Willy Suhr, Libero Jaspar Gemperlein und Bartosz Nowak bis auf 19:23 heranpirschen. Mehr gestattete der Favorit aus Elbflorenz nicht, fortan war dieser nach dem 25:20 gewarnt und zog im zweiten Abschnitt direkt mit 8:0 in Front. In dieser Phase standen die Nordhäuser völlig neben sich und konnten durch eine zu hohe Fehlerquote in allen Bereichen selbst kaum Akzente setzen. Der USV TU Dresden nutzte dies im Stile eines Tabellenführers konsequent aus, die Folge war ein deutliches 9:25 aus Sicht des SVC nach lediglich 17 Spielminuten. Einigen Zuschauern in der Halle schwante schon Böses, doch sie sahen sich wie aus dem Nichts arg getäuscht. Mit Beginn des dritten Satzes agierten beide Kontrahenten urplötzlich auf Augenhöhe, die Einwechslung der beiden Youngster Noah König und Vincent Finke war ein voller Erfolg. Ihr jugendlicher Spielwitz brachte frischen Wind ins Spiel der Südharzer, die erfahrenen Akteure ließen sich davon anstecken und schalteten mehrere Gänge nach oben. Das Nordhäuser Publikum sah jetzt ein packendes Volleyball-Spiel, der Unterschied in der Tabelle war nicht mehr ersichtlich. Zu Beginn konnten sich die Gastgeber einen 4:1 Vorsprung erarbeiten, der nachfolgende zwischenzeitliche 7:10 Rückstand wurde direkt wieder aufgeholt (11:10). Parallel dazu machte auch der eigene Fan-Anhang jetzt richtig Stimmung in der Ballspielhalle, was auch auf das Spielfeld überschwappte. Im Anschluss wurden die Punkte fast durchgängig wechselweise vergeben, bis zum 21:22 aus Nordhäuser Sicht war der Kontrahent aus Sachsen in direkter Schlagdistanz. In den letzten Ballwechseln fehlte dann das nötige Quäntchen Glück für einen durchaus verdienten Satzgewinn. Mit Minimaldifferenz 25:23 mussten sich die Gastgeber nach einer starken spielerischen und kämpferischen Leistung denkbar knapp geschlagen geben. Trainer Kampmeyer analysierte anschließend: „Der erste und dritte Satz waren mit unterschiedlichen Aufstellungen richtig geil, die Stimmung in der Halle und auf dem Parkett war mega. Wir haben den Primus geärgert, es war nicht mehr drin, das Ergebnis war wie erwartet. TU Dresden ist kein Team, wo man auf Punkte schaut, es ist ein Gradmesser, wo wir stehen.“